Die Pro-Evolution-Soccer-Reihe scheint in diesem Jahr wieder einen guten Ableger heraus zu bringen. Die Demo-Version von „eFootball PES 2020“ lässt in der finalen Version, die am 10. September erscheinen wird, auf Großes hoffen. Allerdings trüben auch ein paar kleine Makel den ansonsten äußerst positiven ersten Gesamteindruck.
Mit drei großen Namen des internationalen Fußballs möchte Konami die Gunst der Spielerschaft erringen. Mit dem deutschen, englischen und italienischen Rekordmeister ausgestattet, bläst die japanische Software-Schmiede zum Angriff. Gerade Juventus Turin als offizielle Lizenz hat beim großen Konkurrenten FIFA einige Kopfschmerzen verursacht. So ließ die Meldung die Aktie von EA in den Keller gehen.
deteilverliebt
Viel wichtiger – gerade für den deutschen Markt – ist aber die offizielle Lizenz des FC Bayern. Auch die Heimat des FCB, die Allianz Arena, wurde äußerst detailgetreu nachgebildet und ist eines von drei Stadien in der Demo. Sogar Teile des Umlands mit dem Windrad auf dem nahegelegenen Schuttberg zeigen, dass Konami in diesem Bereich sehr viel richtig macht. Betreten die Münchner mit ihrem Kontrahenten den Platz, dröhnt aus den Boxen „FC Bayern Forever Number One“. Welchem Bayern-Fan es dabei nicht warm ums Herz wird, dürfte nicht viel für den Doublesieger übrighaben.

Auf dem Feld zeigt PES schließlich einmal mehr seine Stärke. Im Vergleich zu den Vorgängern ist die Spielgeschwindigkeit verringert worden. Natürlich lässt sich dennoch flott nach vorne kombinieren. Fest steht, dass nicht mehr jeder Steilpass sein Ziel findet. Auch das Flanken muss gekonnt sein. Meistens finden die hohen Bälle zwar einen Abnehmer, ein Treffer gelingt im Anschluss aber eher selten.
Dazu tragen auch die recht guten Torhüter bei. Einige Animationen, egal von Torwart oder Feldspieler, sehen bereits in diesem frühen Stadium sehr gut aus. Gerade beim Torjubel gibt es die für die Superstars typischen Jubler zu sehen. So „rührt“ Bayerns Serge Gnabry oder Robert Lewandowski formt aus seinen Armen ein X. Paulo Dybala von Juventus Turin hält sich in seiner für ihn typischen Art die Hand vor den Mund.


diese pfeifen
Ein recht großes Ärgernis in der Demo sind die Schiedsrichter, die selbst bei kleinsten Rempeleien in ihre Pfeife pusten. Das sollte im fertigen Spiel in jedem Fall noch verbessert werden. Unspielbar ist es zwar nicht, aber auch nicht wirklich angenehm. Zudem verliert die generische Mannschaft nach dem Anstoß den Ball relativ schnell, sodass recht schnell ein weiteres Tor nachgelegt werden kann – zumindest gegen Computer-Gegner.

Auch das Spiel-Menü kurz vor dem Anstoß kommt doch recht spartanisch daher. Das Hauptmenü hingegen sieht gelungen aus und hat mit dem schrecklichen Design des Vorgängers nicht mehr viel zu tun. Auch die Musikstücke können sich auch für westliche Ohren durchaus hören lassen. Packt Konami für die Verkaufs-Version noch ein paar Hits drauf, muss der TV- oder der PC-Sound künftig nicht mehr heruntergedreht werden. Auch die Fans auf den Rängen im Stadion machen ordentlich Rabatz und feuern die Heimmannschaft mit typischen Gesängen an.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Konami auf einem sehr guten Weg ist. Einzig der neue Name „eFootball“ wirkt doch etwas deplatziert. Für die eingefleischten Fans wird es auch weiterhin nur „PES 2020“ heißen. Nur an einigen kleinen Stellschrauben – wie dem Schiedsrichter – müssen die Japaner noch drehen. Gelingt das, steht uns Anfang September ein klarer Fußball-Hit ins Haus.