CHAMPIONS CUP VII (2008/2)

Es war einmal mehr soweit. Nach drei Monaten stand – etwas überraschend – der nächste Champions Cup im Jahre 2008 an. Es sollte den Sieger geben, der sich schon seit längerer Zeit heraus kristallisierte. Der FC Chelsea machte am Ende – in einem hochspannenden Finale – das Rennen. Dennoch beginnt so ein Turnier erst mit der Gruppenphase und da gab es die erste Überraschung…

Mit gerade fünf (Kevin, Manuel, Leander, Joni und Daniel) menschlichen Mitspielern war ein negativer Rekord aufgestellt worden. Noch nie hatten so wenig Teilnehmer einen Champions Cup bestritten. Gleich das erste Spiel Sporting Lissabon gegen Arsenal London mit Coach Manuel Lutz brachte die erste Sensation des Tages ans Licht. Nur ein 1:1 gegen die Portugiesen. Natürlich für Arsenal viel zu wenig. Lissabon bekam zu Recht einen Elfmeter und dieser wurde souverän verwandelt, da war Jens Lehmann ohne Chance. Auch im weiteren Verlauf der Gruppenphase wussten die Engländer nicht so recht zu überzeugen. Überzeugend war nur der FC Bayern, der einen neuen Rekordsieg in der Gruppenphase aufstellte. 8:0 besiegte das Team von Daniel Höhn den PSV Eindhoven. Höher hat noch keine Mannschaft in der Geschichte des CC gewonnen – zumindest nicht in der 1. Runde. Eher schleppend verliefen die ersten Partien bei Paris St.-Germain. Nach zwei 0:0s, schaffte die Mannschaft von Trainer Leander Wagner im letzten Gruppenmatch den Sieg, der nötig war, um in die K.O.-Runde einzuziehen. Natürlich qualifizierten sich auch der FC Barcelona, der FC Chelsea, Arsenal London und der FC Bayern für die nächste Runde.

Im Achtelfinale gab es an diesem 9. Mai. 2008 keine Überraschungen. Alle menschlichen Teilnehmer setzten sich durch, dennoch musste insbesondere Arsenal London gegen Ajax Amsterdam (2:1) lange unnötig zittern. Sehr souverän die Leistung des FC Chelsea: Erst wurde Inter Mailand mit 3:0 nach Hause geschickt und schließlich erlebte der AS Rom ein Debakel vor eigener Kulisse. 1:7 verloren die Italiener! Die „Blues“ um Michael Ballack wie im Rausch. Das Viertelfinale bescherte dem FC Arsenal das Aus. Lange Zeit hielten sie mit dem FC Bayern gut mit, aber die Klasse der Münchner setzte sich am Ende doch durch. Man merkte den „Gunners“ an, dass sie sich bisher durch das Turnier gemogelt hatten und flogen mit nur einem abgegebenen Torschuss zu Recht gegen den deutschen Rekordmeister, der in Unterzahl spielte, raus. Jan Schlaudraff war der Mann des Spiels, der in den letzten Minuten der Partie doppelt traf. Ein gutes Händchen hatte Trainer Daniel Höhn bewiesen. Nur vier Mannschaften waren übrig und schon jetzt zeigte Chelsea London, dass sie reif sind für den ersten Titel. Mit 6:1 wurde der FC Barcelona an die Wand gespielt. Einzig beim zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Eto´o hatte Coach Kevin Sarvan noch etwas Hoffnung, die wurde durch eine miserable Abwehrleistung zerstört. Im zweiten Halbfinale trafen sich zum ersten Mal der FC Bayern und Paris St.-Germain. Letztere hatten sich, je weiter das Turnier vorgeschritten war, immer stärker verbessert. Es keimte echte Hoffnung auf, als die 1:0-Führung der Münchner kurz vor dem Pausentee noch egalisierte wurde. Im zweiten Durchgang zeigte sich aber, dass die Jungs aus der französischen Hauptstadt noch nicht ganz reif sind für den großen Wurf. Der FCB siegte am Ende mit 3:1.

Das kleine Finale wurde für den FC Barcelona zu einem Akt der Revanche. Beim ersten Champions Cup 2008 verloren die Katalanen mit 0:1 gegen Paris. Ähnlich der Spielfilm auch bei dieser Begegnung: Paris zwar mit der Führung, aber Barca schien sich nach dem 1:6 gut erholt zu haben. Vielleicht war das 4:1 zu Schluss zu hoch für Barcelona, dennoch kann auf dieser Leistung aufgebaut werden. Die Spanier sind nun zum dritten Mal auf Platz drei gelandet, auch das ist ein Rekord. Im Finale wurde die Zuschauer Zeuge von schönen gefährlichen Spielzügen, die die glänzend aufgelegten Abwehrreihen ein ums andere Mal zunichte machten. Nicht einmal fünf Minuten waren gespielt, da war der FC Chelsea auch schon in Führung gegangen. Dem Freistoß, dem ein Kopfballtreffer von Shevchenko folgte, ging eine umstrittene Foulsituation voraus. Das sollte sich auch im weiteren Spielverlauf fortsetzten. Der Schiedsrichter und seine Assis hatten an diesem Abend nicht ihren besten Tag. Toni konnte nach schöner Vorarbeit von Klose ausgleichen. Das Tor fiel kurz vor der Halbzeitpause, doch den Blues gelang der erneute Führungstreffer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Was wäre passiert, wenn der FC Bayern das 1:1 über die Pause gerettet hätte? Genug der Spekulation. Mit den Londonern steht ein würdiger neuer Champion fest, der sich jetzt beim nächsten Champions Cup an diesem Erfolg messen lassen muss. Ob es ihnen gelingt, werden wir sehen.

Bericht von: (dh)