Endlich hieß es wieder: „Willkommen beim Champions Cup!“ Die zweite Auflage im Jahr 2009 lief fast wie erwartet. Bereits beim letzten Mal konnte sich ein Neuling bis in die K.O.-Runde schießen. Ein Platz unter den ersten Drei blieb dem Trainer von Liverpool jedoch verwehrt. Sieger wurde – zum zweiten Mal insgesamt – der FC Chelsea mit Coach Jonathan Wagner, die im Finale den FC Bayern mit 2:1 besiegten. Es war wie immer. Den zweiten Champions Cup im Jahr kann Trainer Daniel Höhn einfach nicht gewinnen.
Im Eröffnungsspiel am ersten Spieltag der Gruppenphase kam es gleich zum Aufeinandertreffen der großen Rivalen Barca und Real. Am Ende trennten sie sich mit einem 1:1. Der erste Punkt für den neuen Trainer von Madrid Michi. So furios war Manuel Lutz mit Inter noch nie in einen Champions Cup gestartet. 5:0 hieß es am Ende gegen den FC Sevilla, wobei sich der Übungsleiter dieser Mannschaft noch nie so sehr mit dem Spiel auseinander gesetzt hatte und Fußball gegenüber auch nicht wirklich positiv gestimmt ist, war das Ergebnis irgendwie nachvollziehbar. Sensationell schlug der FC Arsenal mit Leander Wagner seinen Bruder, dem Coach vom FC Chelsea mit 1:0. Doch manchmal kann eine solche Niederlage auch heilend wirken. Eine Sensation gab es auch im letzten Spiel von Spieltag 1. Der FC Bayern unterlag gegen Liverpool mit Neuling Georg 1:4. Eine bittere Niederlage und auch die höchste, die Trainer Daniel Höhn jemals beim Champions Cup hinnehmen musste. Ein altes Sprichwort sagt jedoch: „Im Fußball sieht man sich immer zweimal.“
Der Siegeszug von Inter Mailand ging weiter. Diesmal wurde der FC Barcelona geschlagen. Beim Champions Cup 2009/1 hatte Kevin Sarvans Team die Italiener noch um einen Halbfinal-Einzug gebracht. Die Rache war also geglückt. Die „Blues“ egalisierten die Auftakt-Niederlage gegen Real mit einem 1:0-Sieg. Auch Liverpool sorgte weiter für Furore und schickte den FC Sevilla mit 0:3 nach Hause. Wie Chelsea regenerierte sich auch Bayern München am zweiten Spieltag. Arsenal kam nicht annähernd an die Leistung vom ersten Spiel ran und verlor mit 0:4.
Das ewige Duell zwischen den Trainer Jonathan Wagner und Manuel Lutz stand im Mittelpunkt von Spieltag 3. Es endete 0:0. Mehr los war bei den Jungs von der Anfield Road. 3:0 gegen den FC Barcelona. Die Katalanen ohne Chance und allmählich wurde der FC Liverpool zum Angstgegner erklärt. Bei Arsenal gegen Madrid reichte es für bei nur zu einem 1:1. Dieses Resultat half keinem der beiden Mannschaften weiter. In der zweiten Partie hintereinander drehte der deutsche Rekordmeister richtig auf und fegte – wie schon Inter Mailand – den FC Sevilla mit 5:0 vom Platz.
Die Serie war dahin. Der FC Chelsea behielt gegen Liverpool die Nerven und gewann mit 2:0. Damit der erste Punktverlust für die „Reds“, die aufgrund der vorherigen drei Siege gelassen mit der Pleite umgehen konnten. Das zweite Spiel in Folge mit 0:0 beendet. Verspielt Inter wieder eine gute Ausgangssituation und zieht wieder nicht in die K.O.-Runde ein? Auch für Arsenal London war dieses erneute Unentschieden zu wenig. Barcas erster Dreier gelang – wenig überraschend – gegen Sevilla. Trotzdem darf das 0:1 durchaus als Erfolg für das Kellerkind bewertet werden. Der FC Bayern verpasste durch das 1:1 gegen Real Madrid den Sprung an die Tabellenspitze und die Spanier wurden zu „Remis-Königlichen“.
Liverpool hatte die Niederlage gut verdaut und schlug den FC Arsenal mit 1:0. Auch Chelsea konnte einen weiteren Erfolg verbuchen. Trotz zahlreicher Möglichkeiten reichte es zum Abpfiff nur zu einem 1:0. Derweil zeigte Mailand, dass sie dieses Mal unbedingt in die K.O.-Runde wollten. Real wurde mit 4:0 besiegt. Die Nachspielzeit musste herhalten, damit der FC Bayern mit 3:2 gegen Barcelona gewinnen konnte. In einem dramatischen Spiel siegten die Münchner zwar knapp, aber nicht unverdient.
Noch einmal wollte Trainer Leander Wagner sein Team motivieren. Nur ein Sieg hätte die Chancen auf eine Teilnahme am Halbfinale möglich gemacht. Es reichte zu einem 2:0 gegen Sevilla. Liverpool verlor derweil gegen Real Madrid mit 2:1. Dennoch wachte der spanische Rekordmeister zu spät auf, um überhaupt über die K.O.-Runde nachdenken zu dürfen. Der FC Chelsea gewann wieder – mit 1:0. Diesmal war Barcelona das Opfer und seitdem 0:1 im ersten Spiel kassierten die Mannen von Jonathan Wagner kein Gegentor mehr. Bayern holte mit dem 0:0 gegen Inter Mailand den noch benötigten Punkt für das Erreichen des Halbfinals. Arsenal hätte das letzte Spiel hoch gewinnen und der FC Bayern hoch verlieren müssen. Zu unrealistisch!
Durch das 3:0 von Real kletterten die Mannen von Coach Michi sogar noch auf Rang 5. Sevilla dagegen wurde Letzter mit einem Torverhältnis von 0:20. Ein historisches Ergebnis. Ob das noch jemand unterbieten kann? Auch der FC Barcelona gewann sein letztes Spiel, setzte jedoch auch den Trend fort. Beim letzten Champions Cup kam Barca souverän ins Halbfinale und dann nach 0:7 und 0:4 auszuscheiden. Diesmal kamen die Katalanen nicht mal in die Nähe der Plätze 1 bis 4. Manuel Lutz hatte es endlich ins Halbfinale geschafft. Das 1:1 gegen Liverpool war nur noch für die Statistik interessant. Bayern kassierte die zweite Niederlage. Diesmal hieß es 0:1 gegen Chelsea. Somit standen die „Blues“ mit einem Torverhältnis von 6:1 und 13 Punkten als Tabellenführer fest. Das ist Effektivität.
Der virtuelle Fußballgott wollte es so. Bayern spielte im Halbfinale gegen Liverpool und konnte Revanche nehmen für das 1:4 am ersten Spieltag der Gruppenphase. Es lief gut an, denn die Münchner gingen in Führung. Die Mannen von Georg zeigten sich nicht mehr so spritzig und unbekümmert wie noch zu Beginn des Turniers. Trotzdem gelang der Ausgleich. Schließlich musste der FCB in Unterzahl aufgrund einer Roten Karte weiterspielen. Die zehn Akteuren machten das Spiel ihres Lebens und sie wurden belohnt mit dem 2:1. Dadurch zog der FC Bayern ins Finale ein. Das zehnte Endspiel für Coach Daniel Höhn. Sooft wie es keinem anderen Trainer vergönnt war. Es war einfach unfassbar was da im zweiten Halbfinale zwischen Inter Mailand und dem FC Chelsea geschah. Manuel Lutz erkannte sein Team nicht wieder und Jonathan Wagner hatte seine Mannen perfekt eingestellt. Wieder nutzten die Engländer eiskalt ihre Chancen. Zur Pause stand es bereits 2:0, am Ende sogar 4:0. Lutz war zu Recht sauer auf seine Mannschaft. Ohne große Sorgen durch die Gruppe gekommen. Jetzt zum ersten Mal seit der Modus-Änderung im Halbfinale und dann so eine Leistung unfassbar. Die „Blues“ zogen hingegen zum fünften Mal in Folge ins Finale ein. Öfter schaffte dies nur Daniel Höhn (achtmal hintereinander).
Natürlich lagen im Spiel um Platz 3 die Nerven blank beim italienischen Meister, jedoch wurde die Wut über das verlorene Halbfinale in positive Energie umgewandelt. Wie schon die vorherigen kleinen Finals, bot auch dieses wieder Fußball vom Feinsten. Inter siegte mit 6:0 und ärgerte sich erneut über diese eine Halbfinal-Partie. Immerhin hat Manuel Lutz damit das beste Ergebnis seit dem Champions Cup 2007/3 eingefahren. Damals wurde er Zweiter. Im Nachhinein wird er sich sicherlich darüber freuen.
Im Endspiel sah es lange Zeit nicht gut aus für den FC Bayern. Chelsea führte bereits mit 2:0. Vor allem das zweite Tor war richtig schön. Drogba schoss den Ball unter der Mauer durch ins Tor. Keine Chance für Butt. Warum die Mauer hochsprang konnte sich auch Trainer Höhn nicht erklären. Schließlich gelang Bayern er Anschlusstreffer und zum Ende hin hatten die Roten nochmals eine Riesenchance, doch den Pass von Ribéry ließ Toni durchrutschen. 2:1 am Ende und es bleibt weiterhin dabei, dass beim zweiten Champions Cup im Jahr ein „Fluch“ auf Daniel Höhn lastet. 2007 verlor er in der Verlängerung gegen Lyon mit 0:2 und 2008 – wie auch jetzt – mit 1:2 gegen Chelsea. Mysteriös!
Bericht von: (dh)