Mit sechs Teilnehmern fand am 16. Juli der zweite Champions Cup im Jahr 2011 statt. Zwei Premieren sollte es an diesem Tag geben. Zum einen gab es zum ersten Mal in der Historie des Turniers eine weibliche Trainerin an der Seitenlinie. Patrizia, die Schwester von Benny und Freundin von Kevin, durfte sich passend zur Frauen-WM mit den ganz großen messen. Zum anderen wurde ein fast fünf Jahre alter Fluch gebrochen, doch alles der Reihe nach.
Der gute Benny hatte einmal mehr das Team gewechselt. Nach Arsenal London beim Champions Cup 2011/1, trainierte er nun Girondins Bordeaux. Der Trainerwechsel schien der Mannschaft Flügel verliehen zu haben, denn der Verein aus der Ligue A gewann gegen den von Kevin gecoachten FC Barcelona mit 1:0. Im darauffolgenden Spiel kam es zu einer der größten Sensation in der CC-Geschichte. Patrizia, die noch nie etwas mit Pro Evolution Soccer zu tun hatte, schlug mit Real Madrid den haushohen Favoriten Manchester United mit Trainer Jonathan. Für ihn – bei allem Respekt – mit Sicherheit eine der schwersten Niederlagen in seinem langen, langen Trainerdasein. Partie Nummer drei am ersten Spieltag ging verdient an den FC Bayern, der nach wie vor von Daniel trainiert wird. Gegen das neue Team von Manuel, dem FC Chelsea, hieß es am Ende 2:0 für den Rekordmeister.
Für Manchester United läuft es auch am zweiten Spieltag der Gruppenphase nicht rund. Das 1:1 gegen Girondins Bordeaux war nach der peinlichen Niederlage bei Real natürlich viel zu wenig. Dagegen hatten die Franzosen nach zwei Spielen vier Punkte auf dem Konto und konnten durchaus zufrieden sein. Der FC Chelsea mühte sich gegen den FC Barcelona, doch am Ende war alles vergebens. Nur 0:0! Dieses Resultat brachte keinen so recht weiter. Ebenfalls torlos endet das Match zwischen dem FC Bayern und Real Madrid. Nach dem Sieg der „Königlichen“ gegen Manchester United, spielten die Münchener vorsichtig. Trainer Daniel kommentierte nach der Partie: „Wenn man schon nicht gewinnt, sollte man nicht verlieren.“ Damit hatte er recht behalten, denn der FCB und die Spanier teilten sich ab sofort die Tabellenführung.
Dem FC Chelsea gelang am dritten Spieltag ein „Big Point“ gegen Manchester Utd. 1:0 setzten sich die „Blues“ am Ende eines spannenden Spiels durch. Die „Red Devils“ rutschten nach dieser Pleite sogar auf den letzten Tabellenplatz ab. An der Spitze musste Real Madrid nach sehr überzeugenden Auftritten der Mannschaft aus Bordeaux geschlagen geben. Trotz des 0:1 besaß der spanische Rekordmeister weiterhin gute Chancen auf die Teilnahme am Halbfinale. Für die K.o.-Runde hatte sich fast schon der FC Bayern qualifiziert. Auch in dieser Begegnung reichte ein Tor der Bayern, um die Entscheidung herbei zu führen. Barcelona wurde wegen dieser Niederlage auf den fünften Rang durchgereicht.
Allmählich kam Taktik in die Spiele. Es ging schließlich um den Einzug ins Halbfinale. Dort wird – wie immer – der FC Bayern dabei sein. Im Topspiel Erster gegen Zweiter holten sowohl die Roten als auch Girondins Bordeaux beim 0:0 den einen noch benötigten Punkt, um ins Semifinale einzuziehen. Im unteren Teil der Tabelle ging es richtig eng zu. Hätte Barcelona oder ManU die Partie für sich entschieden, hätte eines der beiden Teams wohl in der nächsten Runde mitgespielt. Durch das torlose Unentschieden verbuchten die Katalanen und die Engländer zwei mickrige Pünktchen. Zwischen Real und Chelsea fielen ebenfalls keine Treffer. Diese beiden mussten daher noch ein wenig zittern.
Manchester United musste hoffen, dass der FC Bayern nicht mehr alles in die Waagschale warf, nach dem sich die Mannen von Daniel bereits für das Halbfinale qualifiziert hatten. Die Hoffnung währte allerdings nicht lange, denn das 0:0 nach 90 Minuten bedeutete das Aus für den Klub aus der Premier League. Es war das erste Scheitern für Trainer Jonathan Wagner in der Gruppenphase seit der Modus-Änderung beim Champions Cup 2008/4. Der FC Chelsea verlangte Bennys Mannschaft Bordeaux alles ab. Trotz Führung der Franzosen, hieß es mit Schlusspfiff 1:1-Unentschieden. Eine Punkteteilung gab es auch im letzten Duell des fünften Spieltags. Das ewig junge Duell zwischen Barcelona und Real Madrid endete mit einem 0:0. Damit waren die Würfel gefallen. Der FC Barcelona war wie Manchester Utd. ausgeschieden.
Im Halbfinale traf Real Madrid mit Trainerin Patrizia auf den FC Chelsea von Manuel. Der Respekt über den unerwarteten Einzug in die K.o.-Runde merkte jeder der Zuschauer den Londonern an. Doch der Trainer hatte seine Mannschaft nahezu perfekt eingestellt. Ein Treffer der Spaniers Fernando Torres gegen seine Landsleute reichte schlussendlich zum Sieg für Chelsea. Real musste sich trotz guter Leistung mit dem Spiel um Platz drei benügen.
Das zweite Semifinale bestritten Girondins Bordeaux und der FC Bayern. Die Partie verkam zu einem äußerst einseitigen Angelegenheit. Die Bayern drückten und Ribery traf zur hochverdienten 1:0-Führung. Bordeaux hatte so gut wie keine Chance und verlor am Ende mit 0:2 gegen eine Mannschaft aus München, die ihrem Coach nach Jahren des Leids endlich den Titel bei einem zweiten Champions Cup schenken wollte.
Bevor es zum Endspiel kam, stand noch das Spiel um den dritten Platz auf dem Programm. Bordeaux ließ in diesem Match den ganzen Frust nach dem verlorenen Halbfinale raus. Bei Real war die Luft raus, aber auch der vierte Platz verdient höchste Anerkennung und Respekt. Wer vor dem Turnier darauf getippt hätte, wäre nun sicherlich reich. 3:0 siegte die Girondins am Ende über Madrid. Für die Franzosen mit ihrem neuen Trainer Benny Lichtenstein mit Sicherheit ein großer Erfolg.
Seit dem Champions Cup 2007/3 stand Trainer Manuel Lutz nicht mehr im Finale. Nun war es endlich wieder soweit. Mit Sicherheit hatte der Coach eine Statistik im Hinterkopf. Noch nie konnte Daniel Höhn den zweiten Champions Cup in einem Jahr gewinnen. Daher war die Anspannung bei beiden Teams verständlicherweise groß. Die Bayern machten von Beginn an Druck und gingen durch einen Treffer von Daniel van Buyten in Führung. Nun kam eine weitere Statistik zum Tragen: Bislang hatten alle Teams, die im Endspiel geführt haben, am Ende auch den Titel geholt. Noch war die Partie aber nicht zu Ende. Chelsea traf ebenso einmal Aluminium wie der FC Bayern. In der Schlussminute schickte Manuel seine ganze Mannschaft nach vorne. Der FCB konnte sich befreien und über Gomez und Robben einen Konter einleiten. Der Niederländer rannte alleine auf Chelsea Torhüter Cech zu und ließ diesem keine Chance – 2:0! Das Finale war entschieden. Zum ersten Mal durfte sich Trainer Daniel über den Triumph beim zweiten Champions Cup freuen. Besonders stolz durfte der FC Bayern auf seine Defensive sein, die in sieben Spielen nicht einen einzigen Treffer kassierte. Für Coach Manuel geht die Leidenszeit hingegen weiter. Noch nie konnte der Mitbegründer des Turnier den Pokal in den Himmel recken.
Bericht von: (dh)