CHAMPIONS CUP X (2009/1)

Das zehnte Jubiläum des Champions Cups stand an. Gespielt wurde – wie beim CC 2008/4 – mit Gruppenphase und anschließender K.O.-Runde. Neun Teilnehmer waren dieses Mal dabei und die Gruppe fiel spannend wie nie aus. Zumal Mannschaften ins Halbfinale einzogen mit denen man nicht wirklich rechnen konnte. Am Ende, und das könnte besser nicht passen, gewann Daniel Höhn zum siebten Mal die Champions Cup-Trophäe. Der Rekord-Champion auch beim Jubiläum Sieger.

Die Gruppenphase begann mit der Neuauflage des Finales vom vierten CC 2008. Benny Lichtenstern (mit Arsenal London) spielte gegen Jonathan Wagner und dessen FC Chelsea. Wie im denkwürdigen Endspiel war es wieder eine äußerst spannende Angelegenheit. Beim Schlusspfiff stand ein 0:0 zu Buche. Inter Mailand, allen voran Trainer Manuel Lutz, spuckte vor dem Turnier große Töne. Und diesen ließ er auch Taten folgen. Ein 2:1 gegen den Erzfeind vom AC Mailand sprang heraus. Danach erlebte der Champions Cup eine Premiere. Juventus Turin – mit Neutrainer Daniel Höhn – musste zur ersten Partie gar nicht antreten, da sein Gegner David Tsevelekos nicht rechtzeitig zum Spiel auftauchte. Leichte Punkte also für die Italiener. Auch der FC Barcelona startet mit einem Erfolg ins Turnier. Zwar nur 1:0 gegen Olympique Lyon, aber eben gewonnen.

Die Ansprüche schienen für den italienischen Meister zu groß zu sein. Gegen Manchester Utd. gelang wieder nur ein Remis. Anders verhielt es sich mit Barca, die ihren zweiten Sieg in Folge einfuhren (2:1 gegen AC Mailand). Real Madrid verlor indes gegen die „Blues“ mit 1:2. Keiner konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass vom spanischen Rekordmeister noch viel zu erwarten war. Arsenal schien sich zu stabilisieren. Ein glatter 3:0-Erfolg über Lyon sorgte für gute Stimmung.

Am dritten Spieltag gab es ein weiteres Duell mit dem Motto: „Erzfeinde unter sich.“ Madrid spielte gegen Barcelona und gewann überraschend mit 1:0. Wie beim letzten Champions Cup tat sich Jonathan Wagner gegen dessen Bruder Leander besonders schwer. Für Chelsea sollte nur ein 1:1 herausspringen – zu wenig für deren Ansprüche. Turin konnte diese – im Hinblick auf das Halbfinale – zu Recht haben. 2:0 hieß es am Ende gegen den AC Mailand, der nie richtig ins Turnier fand und große Chancen nicht nutzen konnte. Inter Mailand schwächelte weiter. Wieder nur Unentschieden, diesmal gegen Arsenal London.

Gegen die Königlichen reichte es für Juve immerhin zu einem 0:0, auch wenn mehr drin gewesen wäre. Fuhr Chelsea gegen Barca in letzter Zeit immer leichte Siege ein, war es damit jetzt vorbei. Der aktuelle Tabellenführer aus Spanien erkämpfte sich ein 0:0. Richtig bitter kam es wieder einmal für den AC Mailand. 0:1 gegen Manchester Utd. Positives gab es vom anderen Klub aus Mailand zu berichten. Endlich mal wieder gewonnen (1:0 gegen Lyon).

Nach der großen Freude herrschte bei Internationale tiefe Trauer. Nach der 1:2-Niederlage gegen Real Madrid, wurde über ein mögliches Nicht-Weiterkommen spekuliert. ManU erfüllte seine Pflichtaufgabe mit Bravur und einem 2:0 gegen OL. Derzeit holten sich die Mannen rund um Kaka und Ronaldinho ihren ersten Punkt beim Champions Cup ab. Sie trotzten dem FC Arsenal ein 0:0 ab. Das Duell zwischen Chelsea und Juventus fand ebenfalls keinen Sieger. Nach der Führung für die Engländer, konnte Turin noch ausgleichen.

Der FC Barcelona zeigte sich nach dem spielfreien Tag gut erholt und siegte auch gegen Arsenal London mit 1:0. Ebenso sicherte Manuel Lutz mit einem 1:0 gegen den FC Chelsea noch die Chance aufs Halbfinale. Der einzige Treffer erzielten Ballack und Co. ausgerechnet per Eigentor. Daniel Höhn sah durch zwei frühe Tore gegen Olympique lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Der Anschlusstreffer nach einer Ecke verwirrte die Mannschaft von Juve nur kurz, ehe sie den knappen Vorsprung noch über die Zeit retteten. Gegen Real Madrid gelang Manchester Utd. ein 1:1, die sich damit auch noch alle Chancen auf die K.O.-Runde offen hielten.

Beim vergangenen Champions Cup stand Benny Lichtenstern ganz oben auf dem Treppchen. Nun ist er in der grauen Gegenwart angekommen. Durch das 0:2 gegen Madrid waren die Chancen für ein Weiterkommen beinahe geschwunden. Turin und Inter trennten sich 1:1. Ein gerechtes Resultat, wie die beiden Trainer fanden. Juve mit dem 1:0, aber Mailand drängte gekonnt und mit Erfolg auf den Ausgleich. Die Tabellenspitze formierte sich. Durch den 1:0-Sieg von Barcelona gegen den englischen Meister, standen Erstere ganz oben im Tableau. Der AC Mailand holte gegen Lyon den zweiten und letzten Punkt in diesem Turnier. Immerhin ein 0:0, aber zu wenig für die Italiener. 

Wieder hagelte es eine Niederlage für den französischen Serienmeister. 0:1 verloren die Mannen von Leander Wagner gegen Real, die damit sicher in der nächsten Runde waren. Auch David Tsevelekos hielt sich seine Chance auf das Halbfinale aufrecht. 1:0 gegen Arsenal, die damit draußen waren. Noch nie gelang Kevin Sarvan ein Sieg gegen Daniel Höhn. Das änderte sich durch ein extrem krummes Ding von Henry. Dieser Treffer war auch gleichzeitig der Endstand. Somit musste Turin nochmals unnötig zittern. Da Chelsea gegen Mailand siegte, hatte auch das Team von J. Wagner noch die Möglichkeit in die K.O.-Runde aufzusteigen. 

Es war wie immer. Trainer Manuel Lutz steckte sich große Ziele, die er nicht erfüllen konnte. Die 1:2-Niederlage gegen den Gruppensieger (19 Punkte) aus Barcelona war einmal mehr das i-Tüpfelchen auf eine unbefriedigende Leistung. Da ManU und der FC Chelsea nicht Remis spielten, war der Weg für den Sieger frei ins Halbfinale. Jonathan Wagner löste das Ticket. Ebenfalls in der nächsten Runde stand – zur Überraschung vieler – Real Madrid. Die Spanier siegten gegen die Rossonieri mit 2:1. Für Daniel Höhn sah es gegen den bereits ausgeschiedenen FC Arsenal nicht gut aus. Das frühe 1:0 wurde schnell egalisiert, doch das Team zeigte Moral und gewann noch mit 2:1.

Klare Vorzeichen vor dem ersten Halbfinale zwischen Juventus Turin und dem FC Barcelona. Während letztere Gruppenerster wurde, war es bei Juve knapper als sich gar mancher gedacht haben mag. Trotzdem setzte es mit 7:0 die höchste Klatsche für Barcelona in einem Duell Mensch gegen Mensch. Noch nie wurde ein menschlicher Teilnehmer so fertiggemacht. Das höchste Ergebnis datiert vom ersten Champions Cup. Damals gewann Coach Daniel Höhn mit Barca 6:0 gegen Arsenal London und Manuel Lutz. Lang, lang war’s her. Im anderen Semifinale ging es deutlich spannender zu. Wieder war es Madrid, die in Führung gingen. Chelsea gelang jedoch schnell der Ausgleichstreffer und sogar der 2:1-Siegtreffer wurde noch vor dem Pausentee erzielt. Die Königlichen werden ihren zahlreichen Gelegenheiten nachtrauern. Ein Remis wäre allemal drin gewesen.

Beim Spiel um Platz Drei bekam, das in der Gruppenphase so begeisternd aufspielende Barcelona, wieder einen herben Dämpfer. 0:4 unterlagen sie dem Konkurrenten aus Madrid. Auch hier wieder deutlich die Chancenverwertung zu sehen. Während Real fast jeden Schuss im Tor unterbrachte, fehlte es der Mannschaft von Coach Kevin Sarvan an der nötigen Kaltschnäuzigkeit.

Eine Partie, die noch lange für Gesprächsstoff sorgen wird, war das Endspiel. Zur Pause stand es noch 0:0. Möglichkeiten gab es auf beiden Seiten, mit jedoch klaren Vorteilen für Turin. Im zweiten Durchgang drehten die Italiener richtig auf und machten binnen zehn Minuten zwei Tore. Als noch das 3:0 fiel, glaubte niemand mehr an Chelsea. Zwei Bälle musste Petr Cech noch aus seinem Kasten holen. Damit war die zweithöchste Final-Niederlage in der Geschichte des Champions Cups perfekt (Ergebnis von damals siehe oben). Jonathan Wagner war nach dieser herben Abfuhr sichtlich enttäuscht über sein Team. Es war eben wie immer im Fußball – während die einen trauern, wird auf der anderen Seite gejubelt.

Bericht von: (dh)