Der dritte Champions Cup des Jahres 2008 und einmal mehr hießt der Sieger FC Bayern München. Bereits der fünfte Titel den die Roten aus München mit ihrem Trainer Daniel Höhn feierten, doch es war harte Arbeit überhaupt das Endspiel zu erreichen. Die Konkurrenz hat aufgerüstet und für zwei Trainer wird der Chefsessel so langsam zum Schleudersitz.
In der Gruppenphase gaben sich die Teams keine Blöße. Coach Kevin Sarvan war zum ersten Mal nicht mit dabei. Trotzdem gab es spannende Spiele zu bestaunen. Richtig knapp war es für den AC Mailand. Im ersten Gruppenspiel wurde das entscheidende 1:0 erst in der 90. Minute erzielt. So sind sie eben die Italiener – eiskalt! Am souveränsten – und wer hätte es anders vermuten können – löste die erste Runde der FC Bayern. Mit drei Siegen und 15:0 Tore war die Konkurrenz schon etwas eingeschüchtert, denn auch der letzte Sieger FC Chelsea kam nur mit Mühe zu drei Siegen. Immerhin sieben Punkte erreichte der neue Trainer von Olympique Lyon. Das erste Spiel nur ein Remis, inzwischen ist dieses Vertuschen der eigentlichen Leistung aber nichts besonders mehr.
Das Achtelfinale brachte wieder eine Überraschung, aber war es überhaupt noch eine. Der FC Arsenal mit Coach Manuel Lutz scheiterte erneut kläglich gegen den AS Rom (0:2). Am Anfang hielt Arsenal gut mit um dann später unterzugehen. „Es lag an der falschen Musik“, wollte Lutz für das peinliche Ausscheiden eine Ausrede finden. Ob das den Vorstand noch milde stimmt, denn seit dem Champions Cup 2007/3 standen die Engländer nicht mehr im Finale. Die „Blues“ haben den „Gunners“ längst den Rang der besten englischen Mannschaft beim Champions Cup abgelaufen. Nun kratzt sogar schon Manchester Utd. am Thron des Teams aus dem Norden Londons. Alle anderen Mannschaften zogen locker in das Viertelfinale ein, was spannender nicht hätte sein können. Cristiano Ronaldo und Co. waren – ebenso wie der FC Chelsea – bereits ins Halbfinale marschiert. Jetzt kam es zum Duell zwischen dem FC Bayern und Olympique Lyon. Gegen die Franzosen waren die Bayern beim zweiten Champions Cup 2007 zum ersten Mal geschlagen worden. Und wieder lief es nicht gut an für den Klub von der Isar. Lyon bekam einen Elfmeter zugesprochen, doch es schien so, als hätte Torwart Rensing den Schützen verunsichert, denn der knallte den Ball links am Tor vorbei. Das wäre die Chance gewesen. Bereits zehn Minuten später konnte Toni das 1:0 für die Münchner erzielen. Der französische Rekordmeister kam – weil die Bayern nichts mehr taten – zum Ausgleich. Daniel Höhn hatte seine Akteure aber perfekt eingestellt und so kam es in der Schlussminute noch zum 2:1-Siegtreffer. Was für eine Spannung, was für eine Dramatik. Dass gibt es nur beim Champions Cup! Es ging allerdings noch besser. In Mailand war Derby-Zeit. Der AC Mailand mit Trainer Benny Lichtenstern empfing Inter Mailand, das beim ersten Champions Cup 2008 sogar im Finale stand. Wieder schien es zu laufen, wie damals. Inter ging nach gut einer halben Stunde in Führung. Milan brauchte lange – aber nicht zu lange – um zu antworten. Sechs Minuten vor Schluss gelang Ronaldo das 1:1. Sollten sich die Roten in die Verlängerung retten? Nein, denn in der 88. Spielminute pfiff der Schiedsrichter Strafstoß für Inter Mailand. Warum der Unparteiische die Pfeife in den Mund nahm, wird ewig sein Geheimnis bleiben. Materrazi verwandelte den Elfmeter, obwohl Dida noch fast mit der Hand am Ball war. So war wieder ein Trainer vor dem eigentlichen Ziel gescheitert. Dennoch wird Lichtenstern wohl weiter in Ruhe arbeiten dürfen, was bei Arsenal eher nicht der Fall sein wird.
Chelsea gegen Manchester United lautetet das erste Halbfinale an diesem 8. August. 2008. Die „Blues“ siegten, wenn auch mit etwas Glück (Lattentreffer von C. Ronaldo), mit 3:0 und wahrten so die Chance auf die Titelverteidigung. Das andere Semifinale wurde ein historischer Sieg. Beim ersten Champions Cup überhaupt siegte der FC Barcelona, damals noch unter Trainer Daniel Höhn, 11:0 gegen Celta Vigo. Nicht ganz so deutlich war es dieses Mal. 7:0 stand es für den FC Bayern schon zur Pause. Die Mailänder schossen zwar noch zwei Tore, kassierten aber auch noch vier. Am Ende stand es 11:2 für die Bayern. Was für ein Resultat und das in einem Halbfinale. Inter hatte wohl alle Kraft in der Partie gegen den AC Mailand verbraucht. Es ist in jedem Fall der höchste Sieg in einem Halbfinale beim Champions Cup und der höchste Sieg der Münchner sowieso.
Das Spiel um den Dritten Platz entschied Manchester für sich. Die Partie war zwar eher langweilig, es reichte trotzdem zu einem 1:0 für die Mannen von Coach David Tsevelekos. Eine Premiere für ihn und sein Team. Zum ersten Mal auf das Treppchen geklettert – Respekt! Spannend war natürlich auch das große Finale, das wieder lautete: FC Chelsea gegen FC Bayern. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier, was sich später im Ergebnis niederschlagen sollte. Anders als beim Champions Cup 2008/2 gingen diesmal die Münchner in Führung. Doch Chelsea antwortete mit dem 1:1. Alles war offen bis das 2:1 für die Bayern fiel. Das 3:1 war dann die Entscheidung, oder doch nicht? Die Engländer kamen nochmal auf 2:3 heran, doch das alles half nichts mehr. Einen Freistoß köpfte Luca Toni, der mit 16 Treffern Torschützenkönig wurde, zum 4:2 ins Herz von Coach Jonathan Wagner, der seinen Titel nicht verteidigen konnte. Der FC Bayern kann sich durchaus als verdienter Titelträger sehen, die nur zweimal gewackelt hatten und den höchsten Sieg dieses Champions Cups eingefahren haben. Wir sagen: Glückwunsch und Respekt!
Bericht von: (dh)